Die Garde des
Die Garde des Zaren
-
Auktion20.11.2009
Das 19. Jahrhundert erfreut sich abseits aller Medienaufmerksamkeit eines kontinuierlich regen Zuspruchs. VAN HAM erzielte im Frühjahr hervorragende Zuschläge und fuhr dieses Jahr das bisher beste Ergebnis aller deutschen Auktionshäuser in diesem Bereich ein. Auch in dieser Herbstauktion ist das Angebot vielseitig. Highlight ist die monumentale Darstellung der Schimmelgarde von Zar Alexander II., die Nikolaj Egorovic Svertchkov schuf. Der Ausritt des Leibhusarenregiments zur Hohen Truppenbesichtigung ist auf einer Größe von 1,24 x 1,94 m dargestellt. Alexander II (1818-1881, Zar seit 1855) besichtigte das Regiment der Leibhusaren, dessen Chef er war, mehrmals in der Woche (Los 500, Taxe: € 95.-100.000).
Das Werk entstand – laut der Expertise von Frau Dr. Sugrobova-Roth – in den frühen 1860er Jahren. Als Professor der St. Petersburger Kunstakademie entwickelte sich Svertchkov in den frühen 1860er Jahren zu dem beliebtesten Pferdemaler Russlands zu dessen wichtigsten Auftraggebern auch die Zarenfamilie und der Hof zählten. Ebenfalls als Pferdemaler bekannt ist der Maler Adolf Schreyer. Mit seinen Orientstücken gelangte er zu internationaler Bekanntheit. Sein Gemälde, das den Auszug der Krieger aus einer orientalischen Stadt zeigt, im Vordergrund neben dem Stadttor den Prinzen zu Pferd, kommt für 95.-120.000 Euro zum Aufruf (Los 474). Weiteres Highlight ist das Werk von Hermann Corrodi „Abendstimmung an der Ponte Molle“ (Los 253, Taxe: € 22.-25.000). Werke Corrodis befinden sich meist in Privatbesitz und sind durch den Brand seines Hauses in Rom zum großen Teil zerstört. Da seine Gemälde selten in Auktionen kommen, sind sie für den Markt besonders interessant. Im Frühjahr 2008 erzielte VAN HAM mit einem Ergebnis von 110.000 Euro für sein Gemälde „Am Nil“ einen Auktionsrekord. Seither sind seine Werke regelmäßig bei VAN HAM vertreten.
Viele sehr gute deutsche Künstler sind wie immer in der Auktion vertreten. Einer der wichtigsten deutschen Vertreter des 19. Jahrhunderts, Andreas Achenbach, kommt mit einem strandenden Dampfboot an der norwegischen Küste zum Aufruf (Los 206, Taxe: € 26.-28.000). 1842 erhielt Andreas Achenbach vom Großherzog von Baden den Auftrag, den Untergang des Dampfschiffes "President" zu malen. Dieser Auftrag bedeutete für den noch jungen Düsseldorfer Künstler eine besondere gesellschaftliche Anerkennung. Eine Madonna von Franz Ittenbach, der zur Düsseldorfer Gruppe der Nazarener zählt, ist für 35.-40.000 Euro angesetzt (Los 372). Er schuf biblische Historien, darunter Altarfresken und Altartafeln. Seine kleinen Andachtsbilder jedoch wurden schon in der damaligen Zeit hochgeschätzt und als seine eigentliche Begabung angesehen. Werke von Franz Ittenbach hängen in zahlreichen Museen, so in der Alten Nationalgalerie Berlin, im Rheinischen Landesmuseum Bonn, im Düsseldorfer Kunstmuseum, im Kölner Diözesanmuseum und im Louvre. Der Hamburger Hermann Kauffmann d. Ä. schuf ein Werk „Beim Hufschmied“ (Los 207, Taxe: € 16.-18.000). Als Schüler unter Peter Heß wandte er sich der realistischen Münchener Schule zu, zunächst als Landschafter, später auch im Genrefach. Kauffmann malte Land und Leute und stellt Ihre Beziehungen zueinander dar, die meist die der Arbeit sind. Eine Kaffeegesellschaft von Johann Sperl kommt für 80.-90.000 Euro zum Aufruf (Los 491). Als Schüler der Münchener Akademie begegnet Sperl Wilhelm Leibl, der ihn veranlasste, zu A. von Ramberg überzuwechseln. Trotz seiner Zugehörigkeit zum "Leibl-Kreis" hatte die Ausbildung bei Ramberg absolute Priorität. Durch eine handschriftliche Notiz Sperls ist nachgewiesen, dass die "Kaffeegesellschaft" (WVZZ 7) eines seiner ersten großen Bilder unter Ramberg aus der Akademiezeit gewesen ist.
Attraktiv angesetzt ist die farbenfrohe, historische Szene des Österreichers Johann Hamza „Der Empang der Braut am Hofe“ (Los 307, Taxe: € 16.-17.000). Der in Wien tätige Maler war mit seinen detailreichen Schilderungen aus der Barock- und Rokkokozeit einer der wichtigen Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die die Genremalerei in Österreich zur Blüte brachten. Seine narrativen und akkurat gemalten Szenen bestechen nicht zuletzt durch die feinmalerische Qualität und den geschickten Bildaufbau.
Auch die schönsten Städte sind im Herbst wieder unter den Highlights. Das Stück von Francois Jean Louis Boulanger lässt das Herz jedes Gent-Liebhabers höher schlagen (Los 236, Taxe: € 22.-25.000). Eine Partie in Amsterdam von Willem Koekkoek ist für Holländer interessant angesetzt (Los 346, Taxe: € 20.-22.000).
- << Für Frieden und Freundschaft
- zurück | vor
- Herbstauktionen Kaupp >>
-
27.11.2024 - 28.11.2024Mit dem Stillleben „Apfel und Glas“ von Pablo Picasso kann Van Ham erneut eine...
-
20.11.2009Auktion »