Dresden
32. Kunstauktion - 9. Juni 2012
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Auktion09.06.2012
Mit einem erlesenen Angebot an ca. 850 Objekten der bildenden Kunst des 17. bis 21. Jahrhunderts, sowie einer schönen Auswahl aus dem Bereich des Kunsthandwerks, präsentiert sich unser Haus auch in der diesjährigen Sommerauktion einem internationalen Sammler- und Liebhaberpublikum.
Den Auftakt der Präsentation der malerischen Werke bildet eine äußerst delikate Gemeinschaftsarbeit des geschätzten Dresdner Landschafters Christian Wilhelm Ernst Dietrich (Dietricy) und dessen Schüler Basilius Grundmann mit der Ansicht von "Wehlen nebst dem alten Schloß zwischen Pirna und Königstein" aus dem Jahr 1753, öl auf Leinwand (Aufruf 3.800 €).Eine für unser Haus kleine Sensation sind die beiden kleinformatigen ölstudien des Dresdner Universalgelehrten Carl Gustav Carus, deren Provenienz sich lückenlos bis zum Künstler nachvollziehen läßt. Beide Arbeiten zeugen von der hohen malerischen Einfühlung in atmosphärische Landschaftserscheinungen und dem naturwissenschaftlichen Interesse von Carus. Die im Jahr 1844 entstandene Szene „Seestück mit Felsen (The Needles, Isle of Wight, im Gegenlicht)“, öl auf dünner Malpappe, entstammt der ersten großen Englandreise Carus‘, die ihm vor allem die landschaftlichen Reize der Südküste offenbarte (Aufruf 12.000 €), wohingegen die „Pillnitzer Landschaft mit Ruine“, um 1835, öl auf dünner Malpappe, an die stark lokal orientierte Motivwahl der Dresdner Romantiker anschließt (Aufruf 20.000 €). Zu beiden Werken liegen Gutachten des renommierten Romantikkenners und -forschers Prof. Hans Joachim Neidhardt, Dresden, vor.Die Rubrik der Malerei des 19. Jhs führt des Weiteren auch die Werke des Dresdner Biedermeier-Künstlers Franz Wilhelm Leuteritz „Jagdschloß Moritzburg bei Dresden“, 1882, öl auf Leinwand (Aufruf 3.800 €) und des Dahl-Schülers Gustav Friedrich Papperitz „Spätsommerliche Parklandschaft im englischen Stil mit Wasserschloß“, 1848, öl auf Leinwand (Aufruf 5.500 €). Ein vom um die Jahrhundertwende favorisierten Japonismus geprägtes Stilleben des Jugendstilkünstlers Emil Orlik „Stilleben mit Kirschzweigen und gelben Blumen“, wohl um 1900/1905, öl auf Malpappe (Aufruf 3.800 €) bildet die überleitung zur Malerei der frühen Moderne und des 20. Jhs. Neben dem neusachlich direkten Selbstbildnis der Dix-Schülerin Gussy Hippold-Ahnert „Selbstbildnis mit Blumen“, 1932, öl auf Rupfen (Aufruf 4.000 €) wird ein weiteres Werk des Radebeuler Künstlers Paul Wilhelm zum Aufruf gelangen, das sicher ebenso die Aufmerksamkeit des Sammlerkreises der „Sieben“ wecken wird: „Lesendes Mädchen im Garten des Künstlers mit blauem Rittersporn, öl auf Leinwand, 1930, (Aufruf 2.800 €) wie auch die „Elbfähre ‚Kehrwieder‘ (Niederlommatzsch)“ aus den späten 1940er Jahren, öl auf Leinwand, der selten gehandelten Werke Karl Kröners (Aufruf 4.500 €).
Wilhelm Lachnits „Stilleben mit Skulptur und Teerosen“ aus dem Jahr 1942, öl auf Papier, auf Hartfaser kaschiert (Aufruf 3.500 €) steht in seinem warmen Kolorit und seiner empfindsamen, malerischen Pinselführung im deutlichen Kontrast zu den im selben Zeitraum entstandenen, altmeisterlichen „Tageszeiten“ von Willy Kriegel, eine kleinere Ausführung des 1943 für die Große Deutsche Kunstausstellung in München geschaffenen, vierteiligen Zyklus, je öl auf Hartfaser, Aufruf je 3.500 Euro). Mit Hermann Glöckners Tafel „Schwarzrote Felder und Stoffmuster, auf Wasserfläche“ von 1967 (Aufruf 4.000 €) und Hans Jüchsers „Stilleben mit grünem Glas und Muscheln“, 1972, öl auf Hartfaser (Aufruf 4.000 €), wird im Sektor der Malerei der Anschluß an die internationale Moderne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vollzogen.
Als besonderes Highlight der Grafiksektion dürfen wir ein Exemplar aus der ersten Auflage des 1912 unter Herausgeberschaft von Wassily Kandinsky und Franz Marc erschienenen Almanachs „Der Blaue Reiter“ präsentieren. Der mit 4.000 € zum Aufruf kommende Band mit 137 Abbildungen in Reproduktion, acht Künstlervignetten und drei Musikbeilagen in originalem Leineneinband mit Einbandholzschnitt in drei Farben offenbart in seiner Vielschichtigkeit eines der wichtigsten kunsttheoretischen Konzepte der frühen Moderne. Als weitere nennenswerte grafische Arbeiten der ersten Hälfte des 20. Jhs werden der Holzschnitt von Conrad Felixmüller „Mein Sohn Luca“, 1919 (Aufruf 800 €) und eine Kohlezeichnung von Otto Dix „Maler Schmitz“, 1955 (Aufruf 4.200 €) zum Aufruf kommen. Freunde der Handzeichnungen des 19. Jhs dürfen auf eine kleine Grußkarte von Adrian Ludwig Richter „Triumph der Musik“, Mitte 19. Jh, (Aufruf 1.200 €) und eine Kohlezeichnung von Max Liebermann „Dünenlandschaft bei Noordwijk mit weiblicher Figur“, um 1907 (Aufruf 1.500 €) gespannt sein.
Im Bereich der Skulptur dominieren ein „Stehender afrikanischer Elefant“, Bronze, des Dresdner Bildhauers und Gaul-Schülers Rudolf Löhner (Aufruf 1.200 €), ein seltener Abguß der von einer Chinareise inspirierten „Liu yn Fu, chinesische Textilarbeiterin“, 1951, Bronze, von Gustav Seitz (Aufruf 5.000 €) und eine eindrucksvolle Interpretation der Figur des griechischen Helden Ikarus von Klaus Schwabe „Ikarus im All“, 2000-2004, Bronze (Aufruf 5.000 €).
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