Schmidt Kunstauktionen
30. Kunstauktion – 03. Dezember 2011
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Auktion03.12.2011
In der diesjährigen Weihnachtsauktion präsentiert sich unser Haus mit einem ca. 820 Positionen umfassenden Angebot an Bildender Kunst des 17. bis 21. Jahrhunderts. Bereichert wird die Offerte zudem durch eine qualitätvolle Auswahl an Glas, Schmuck, Mobiliar, Rahmen und Teppichen.
Zum Auftakt der Auktion kommen mit Arbeiten von Theodor Rosenhauer, Pol Cassel, Josef Hegenbarth, Willy Kriegel, Paul Wilhelm und Robert Sterl singuläre Werke zum Aufruf, die das Sammlerherz höher schlagen lassen werden. Mit dem als Los 105 aufgerufenen „Stilleben mit Brot, blauem Krug und Tasse“, Öl auf Leinwand, aus dem Jahr 1987 kommt mit einem Limit von 24.000 € eines der besonders gesuchten Brotstilleben Theodor Rosenhauers zur Auktion, dessen starke Pastosität und fein differenzierte Farbpalette der nahezu bescheidenen Komposition des Stillebens eine starke sinnliche Erfahrung des Gemalten gegenübersetzt.
Dem gegenüber dürfte Liebhaber des Karikaturesken die großformatige „Hühnerschlachterin“, Öl auf Leinwand, um 1921, von Josef Hegenbarth interessieren (Limit 12.000 €). Mit dem satirisch geschärften Blick des geübten Illustrators zeichnet Hegenbarth hier die skurrile Groteske einer Bäuerin, in der auf singuläre Weise das für seine Malerei verhaltene Kolorit mit dem luziden Farbauftrag eines Aquarells und der umrißhaften Linienführung einer Zeichnung verschmelzen.
Gleichsam als Bindeglied zwischen einer ausdrucksorientierten Farbmalerei und illustrativen Momenten kann das allegorische Kinderbildnis „Herbst (Constantin träumt)“, Öl auf Leinwand, von Pol Cassel aus dem Jahr 1932 gelten, das mit 7.500 € limitiert ist.
Thematisch an die derzeitige, von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden veranstaltete, umfangreiche Schau von Werken der Neuen Sachlichkeit anknüpfend, werden mit „Der unzüchtige Mönch“ von Willy Kriegel, Öl auf Sperrholz, um 1925 (Limit 4.500 €) und dem „Bildnis Marion mit schwarzem Hut und Silberfuchs“ von Paul Wilhelm, Öl auf Leinwand, um 1925-30 (Limit 4.000 €) signifikante Werke zweier malerischer Tendenzen innerhalb der Neuen Sachlichkeit angeboten. Während Kriegels „Mönch“ in der Tradition der kritisch-zynischen Freudenhausszenen von Otto Dix zu sehen ist, offenbart sich in der „Marion“ von Paul Wilhelm eine nahsichtige Portraitkunst, die in ihrer hohen malerischen Qualität und Brillanz an die Werke von Christian Schad oder die Stilleben Rudolf Nehmers erinnert.
Mit „Christus in Gethsemane“ , Öl auf Leinwand, 1906 (Limit 6.500 €) und „Steinmetz mit Messlatte am Bock hockend“ , Öl auf Malpappe, um 1907 (Limit 4.500 €) kommen zwei hochqualitative Arbeiten Robert Sterls zum Aufruf, die die Rubrik der Dresdner Malerei um 1900 anführen.
Im Bereich der Grafik verdient der „Blaue Junge“ von Wilhelm Lachnit, farbige Pastellkreide, 1950er Jahre (Limit 2.500 €) besondere Beachtung, in dessen zerschnittenem, splitterartig anmutenden Raumgefüge Lachnit in poetischer Sprache eine bizarre, ausschnitthafte Welt zeigt. Tragischer geht es in Ludwig Meidners Kaltnadelradierung „Verzweiflung (III)“ zu (Limit 1.000 €). Diese im Jahr 1914 entstandene Arbeit spiegelt antizipierend in hartem Strich und düsterer Dramatik die apokalyptischen Schrecken des beginnenden Ersten Weltkriegs wieder.
Die Sammler von Werken Curt Querners werden sicher auf drei Aquarelle des Künstlers aufmerksam werden: eine kleine „Norwegische Winterlandschaft mit roter Scheune“ von 1943/44 (Limit 1.500 €), eine „Sitzende Bäuerin im Hemd und grünen Rock“ von 1956 (Limit 2.000 €) sowie einer „Kleinen Rübenfrau“ von 1958 (Limit 2.800 €).
Liebhaber der Dresdner Skulptur um 1900 werden sich für einen ca. 60 cm hohen Bronzeguß des „Bogenschützen“ von Ernst Moritz Geyger begeistern können (Limit 2.200 €), dessen übermannshohe Ausführungen u. a. am Dresdner Elbufer und im Schlosspark Sanssoucis in Potsdam Aufstellung fanden.
Als besonderes Highlight der Sektion Meissner Porzellan bieten wir unter Los 692 ein siebenteiliges Tête-à-Tête mit Kauffahrtei- und Landschaftsszenen der Zeit zwischen 1765 - 1780 an (Limit 10.000 €). Die sorgfältig ausgeführten Malereien, stimmungsvollen Szenerien sowie die stark tiefenräumlichen Kompositionen sind charakteristisch für eine Ausführung in der Tradition Christian Friedrich Herolds.
Aus den Objekten der Silberware sind vier Teile eines Tee- und Mokkaservices aus dem Hause Moritz Elimeyer, Dresden, um 1900, hervorzuheben. Diese mit Reptilien-, Vogel und Pflanzendekor gestalteten Silbergefäße sind hochqualitative Beispiele feinster Jugendstil-Silberkunst dieser Zeit in Dresden und werden zu einem Limit von 4.500 € aufgerufen werden.
Nicht zuletzt wird wohl auch besonderes Augenmerk auf den die Kategorie Mobiliar anführenden klassizistischen Aufsatzsekretär aus Sachsen oder Berlin der Zeit um 1805 gerichtet sein (Limit 4.500 €). Dieses über zwei Meter hohe, dreiteilige Möbelstück aus Mahagoni auf Nadelholz furniert, überzeugt durch die formschöne Verbindung von Funktionalität und klassizistischer Eleganz. Ein barockes Schachspiel aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs (Limit 1.500 €) wird in der Rubrik Varia und Asia sicher ebenso einen Liebhaber finden, wie der rare Kopf eines Bodhisattva Avalokiteshvara, Khmer, Kambodscha ,12. Jh., (Limit 6.000 €).
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