militär
Frühjahrsauktion der Hermann Historica 2015
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Auktion28.04.2015 - 13.05.2015
Historische und militärgeschichtliche Objekte
Geschichtlich hochbedeutende Sammlungsstücke aus aller Welt finden sich im Kapitel Militär und Historie. So ein Beleg aus der bewegten Geschichte Mexikos im 19. Jahrhundert, der silberne Lorbeerkranz als Zeichen der Präsidentenwürde des José de la Cruz Porfirio Diaz Mori (1830 - 1915), der das Land mit Unterbrechungen von 1876 bis 1911 regierte. Während seine Widersacher sich im Amt mit einem silbernen Lorbeerkranz beschieden, bestand Diaz auf einen alles überstrahlenden Kranz, verziert mit mexikanischer Symbolik wie dem vergoldetem Adler mit der Schlange sowie Edelsteinen in den Nationalfarben. Ab 12.000 Euro kann das einmalige Signet der Macht ersteigert werden. Aus dem Südosten Europas dagegen, ein großes Archiv zum Türkisch-Griechischen Krieg um Kreta 1897 mit 56 Dokumenten. Vordringlich Korrespondenzen und Telegramme zwischen der griechischen Regierung bzw. dem Marine-Ministerium in Athen und der griechischen Flotte, welche einen tiefen Einblick in Beweggründe, Strategieplanungen und Berichtswesen erlauben. Mit 7.500 Euro kommen diese hochinteressanten Dokumente zur griechischen Geschichte zum Aufruf.
Aus deutschen Staaten überzeugt ein prunkvoller königlich-bayerischer Ehrensäbel für Tapferkeit aus der Regierungszeit König Max I. Joseph (1806 – 1825), der beidseitig mit geätztem, vergoldetem Laubwerk und Trophäen auf gebläutem Grund verziert ist. Das vergoldete Messingbügelgefäß des in Solingen gefertigten Säbels, ist mit Medusenhaupt und Laubwerk reich reliefiert, die Parierstange mit dem Profil König Max I. Josephs zwischen Lorbeerzweigen sowie mit dem bekrönten bayerischen Löwen mit Schwert und Wappenschild belegt. Außergewöhnlich hochkarätige Auszeichnungen dieser Art waren der Generalsebene vorbehalten. Das unzweifelhaft museale Stück wird ab 15.000 Euro versteigert. Sehr schön auch, ein Portefeuille aus dem persönlichen Besitz von König Ludwig II von Bayern (1845 – 1886) mit dem charakteristischen goldenen Emblem „L mit Krone“ auf feinstem rot-braunen Leder, das ab 3.000 Euro angeboten werden kann und als ein absolutes Unikat, eine Feldbluse M 1915 für einen bayerischen Sergeanten im I. Seebataillon, Startpreis 4.000 Euro.
Eine überaus ansprechende Blankwaffe sticht auch aus dem reichen Angebot der österreichischen Objekte hervor. Der Geschenkdegen mit aufwendig gravierter, gebläuter und vergoldeter Dreikantklinge ist das Abschiedsgeschenk an den im Jahr 1895 scheidenden Kommandanten des k.u.k. Militär Fecht- und Turnlehrerinstituts, Oskar Schadek von Degenburg (1842 – 1926). Für seinen langjährigen Einsatz, von 1882 bis 1895, wird dem dritten Kommandant des Instituts mit entsprechender Widmungsinschrift gedankt. In einem eigens angefertigten, samtausgeschlagenen Kasten wurden Geschenkdegen und dazugehöriger Geschenk-Fechtsäbel überreicht. Heute ist das Ensemble auf 8.000 Euro taxiert.
Ein beeindruckendes Objekt perfekten wie faszinierenden technischen Designs und Beleg der Vielfalt des Angebots des Auktionshauses, kommt aus der jüngeren Militärgeschichte Großbritanniens zur Versteigerung. Der verchromte Schleudersitz einer Vulcan, in den Fünfzigerjahren ein vierstrahliger Bomber im Dienst der Royal Air Force, stammt aus der Produktion der britischen Martin-Baker Aircraft Company. Der Hersteller von Flugzeugsitzen leistete seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1934 Pionierarbeit in der Entwicklung von überlebenssichernden Schleudersitzsystemen. Doch nicht nur Zweckmäßigkeit und Funktionalität begeistern an dem hier vorliegenden Schleudersitz aus der Mark-3-Baureihe, der für 5.200 Euro aufgerufen wird. Die extravagante Formensprache in Verbindung mit reicher Verchromung ergibt ein spannendes Designobjekt mit einer sehr individuellen Ästhetik, das sich mühelos in moderne Einrichtungen integriert.
Große Namen und einzigartige historische Belegstücke aus deren Besitz eröffnen den Reigen der russischen Militär-Objekte. Ein bedeutender prunkvoller Degen für russische Offiziere der Garde Infanterie mit einer Klinge aus der nur zwei Jahre währenden Regierungszeit Katharina I.(1684 - 1727) ist ein absolutes Rarissimum, das einem Sammler mindestens 25.000 Euro wert sein muss. Mit einer schweren japanischen Beuteklinge mit vergoldeter Kupferhabaki, die terzseitig tief geschnitzte japanische Schriftzüge zeigt, überrascht eine Schaschka M 1909 für Offiziere der russischen Dragoner. Belegt mit einem für Tapferkeit verliehen St. Anna-Orden, wird die sehr rare Schaschka ab 14.500 Euro versteigert.
Eine der größten bibliographischen Seltenheiten und zweifelsohne ein Meisterwerk der russischen Druckindustrie kann mit der auf 11.000 Euro taxierten, prunkvollen Ausgabe der „Geschichte und Monumente der byzantinischen Emaillekunst“, aus der Feder des Historikers und Archäologen Nikodim Pavlovich Kondakov (1844 – 1925) der internationalen Sammlerschaft offeriert werden. Mit einem für das Jahr 1892 ungeheuren Aufwand von 120.000 Rubel in Gold wurden lediglich 600 Exemplare des Buches, davon 200 in französischer Sprache, unter Mitwirkung der herausragenden Künstler ihrer Zeit sowie mit Widmung an Zar Alexander III. erstellt. Die Ledereinbände sind mit sehr feiner Goldprägung versehen und von den 388 vielfarbigen Innenseiten zeigen 31 chromolithographischen Tafeln. Die Abbildungen der Emaillen wurden von den besten St. Petersburger Grafikern unter der Leitung von Graveur V. V. Mate gemalt. Nicht zuletzt das Lesezeichen aus Gold- und Silberfaden, gefertigt in der Moskauer Fabrik Sapozhnikov, die Reproduktion der Abbildungen in der Lithografischen Einrichtung A. Osterrieth in Frankfurt und das dicke, in Straßburg hergestellte Papier unterstreichen die ungeheure Wertigkeit des bibliophilen Werkes.
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06.12.2024Wer glaubt, dass sich Hermann Historica nach dem großen Erfolg der November-Auktion ausruht, irrt...
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28.04.2015 - 13.05.2015Auktion »
Auktion: Vom 28. April bis 13. Mai 2015
Hermann Historica oHG, Linprunstr. 16, 80335 München