Tabakfabrik Linz
Die Geschichte der Linzer Tabakfabrik ist von starker Symbolik für den Verlauf der politischen Entwicklung Österreichs und der internationalen Politik. Früher eine stolze Hochburg der ArbeiterInnen-Klasse, ein Musterbeispiel sozialer Architektur und Stadtplanung, wurde die Belegschaft wegen der fortschreitenden Automatisierung schrittweise reduziert. Nach der Jahrtausendwende wurden die Austria Tabakwerke wie viele andere staatliche Betriebe privatisiert. Was folgte, war typisch für die damalige Privatisierungswelle: Rationalisierungen führten zur schrittweisen Schließung der Fabriken und einer Verlagerung der Produktion in Länder mit geringeren Lohnkosten. Die meisten der denkmalgeschützten Gebäude wurden darauf hin wieder von der öffentlichen Hand zurückgekauft, so auch die Linzer Tabakfabrik im Jahr 2009.
Die Tabakfabrik Linz sucht nicht nur theoretische Antworten auf diese Frage, sondern bietet Raum für Experimente und die konkrete Umsetzung politischer, gesellschaftlicher und sozioökonomischer Zukunftsmodelle. Daher beschäftigt sie sich nicht nur mit dem Status Quo des Jahres 2012, sondern denkt auch an das Linz des Jahres 2040. An ein Linz, das in 30 Jahren die Heimat doppelt so vieler Menschen wie heute sein kann. An ein Linz, das für die nächste Generation mindestens so lebenswert ist wie unseres heute.
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