Deutschland, Hieronymus Bosch
Deutschland war im frühen 16. Jh. geprägt durch die Reformation. Die protestantische Glaubensrichtung lehnte Bilder in Kirchen ab. Diese Haltung führte letztlich auch zum Bildersturm: sakrale Kunst wurde unwiederbringlich zerstört. Diese Entwicklung bedeutete einerseits eine viel geringere Anzahl an Aufträgen für die Künstler, andererseits erfuhr die Malerei durch Inspirationen aus Italien neue Impulse. Lucas van Leyden (1494 - 1533) malte ein "Jüngstes Gericht", das nicht nur durch die sanfte Auslegung des Themas auffällt, sondern vor allem auch durch eine außergewöhnliche Farbgebung besticht.
Wohl einer der ungewöhnlichsten Maler dieser Zeit war Hieronymus Bosch ( 1450 - 1516). H. Bosch verbrachte sein Leben weit von jeder Kulturstadt entfernt. Zu seinen berühmtesten Werken zählt zweifellos der Triptychon "Garten der Lüste". Die Mitteltafel zeigt dabei ein wohl äußerst weltliches Abbild der menschlichen Erotik. Verschiedene Formen der körperlichen Liebe werden in einer phantasievollen und oftmals skurillen Landschaft eingebettet.
Vielleicht werden die Werke von Hieronymus Bosch verständlicher, wenn man die gesellschaftlichen Umstände betrachtet. Niederlande befand sich gegen Ende des 15. Jh. (Renaissance) in einer wirtschaftlichen Krise, die unweigerlich gesellschaftliche Probleme nach sich zog. Die Kirche stand zunehmend im Zeichen der Hexenverfolgung und prangerte öffentlich sexuelle Ausschweifungen mit Dämonen an. Gerade nördlich der Alpen, wo man in kirchlichen Bevormundungen ein Hindernis der wirtschaftlichen und politischen Eigenständigkeit sah, setzte man sich in humanistischen Kreisen kritisch mit dem kirchlichen Weltbild auseinander.
Interessant ist auch die Tatsache, dass die Aktdarstellung in der italienischen Kunst Renaissanche das antike Ideal ausdrückte und die Darstellung des menschlichen Körpers getreu seiner Anatomie galt als Beweis künstlerischen Könnens. Im Norden wurde die Nacktheit des Menschen meist mit Sündenfall verbunden. Erst durch Martin Luther, der die menschliche Sexualität nicht nur als zur Fortpflanzung dienlich ansah, wurde auch in der Kunst des Nordens die Aktdarstellung in ein positiveres Licht gerückt. Die katholische Kirche reagierte im Zuge der Gegenreformation hingegen mit strenger Zensur des Nackten.
Pieter Bruegel d. Ä. (1525/30 - 1569) hat trotz seiner Italienreisen einen eigenen unverkennbaren Stil entwickelt. Bruegels Bilder sind Abbild des bäuerlichen Lebens, sind Sitten- und Sprichwortbilder. Teilweise stehen seine Werke auch symbolisch für die politische Situation seiner Zeit. Das Aufbegehren der Niederländer gegen die spanische Besatzung spiegelt Bruegels Bild "Kampf zwischen Karneval und Fasten" wieder. Wobei nicht nur zwei politische Lager und Weltbilder aufeinander prallen; Bruegel zeigt auch unverhohlen seine Sicht der Dinge: jede extreme Lebenseinstellung verstellt den Blick auf die Vernunft.
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