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Nachbericht Kunsthaus Lempertz

Modernen- und Zeitgenossen-Auktion Dezember 2016

Nachbericht Kunsthaus Lempertz

Die Versteigerungen Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst vom vergangenen Wochenende gehörten mit insgesamt 12, 2 Millionen zu den seit Jahren erfolgreichsten ihrer Sparte bei Lempertz. Das Ergebnis für die Zeitgenossen war ebenso glänzend wie das Angebot. An der Spitze standen eine Hommage to the Square–Leinwand von Josef Albers (682.000, deutscher Rekordpreis), eine Plastik Fritz Koenigs (570.000, internationaler Rekordpreis), zwei Kissenbilder von Gotthard Graubner (zusammen knapp über 1 Mio., internationaler Rekordpreis) und drei Leinwände Zdeněk Sýkoras (446.000 – internationaler Rekordpreis, 260.000 und 111.600). Eine Arbeit mit 48 Aquarellen Günther Ueckers kam auf 211.000, ein Gemälde Boteros auf 248.000, eine Zeichnung von Sigmar Polke auf 111.600 und eine Arbeit von Lucio Fontana auf 124.000. Auch Arbeiten weiterer Künstler erzielten sechsstellige Resultate: Victor Vasarély (130.000), Günther Fruhtrunk (111.600) und eine Zeichnung Cy Twomblys (124.000).

Als einer der Höhepunkte der Auktion kam eine klassische Homage to the Square von Josef Albers aus dem Jahr 1962. Die in Öl auf Masonit gemalte Arbeit in den typischen drei Farbquadraten – hier in Blau- und Grüntönen gehalten – löste erhebliches Interesse aus – allein 15 multinationale Telefone schalteten sich in das Bietgefecht ein. Sieger wurde ein Telefonbieter mit dem Einsatz von 682.000; das Ergebnis ist deutscher Rekordpreis (Lot 406, 300/500.000).

Für eine große Überraschung sorgte Große Flora D, eine Bronze aus dem Jahren 1979/1980 von Fritz Koenig. Um die bisher in der Dortmunder Innenstadt aufgestellte, ca. 450 x 200 x 200 cm messende Plastik kämpften drei Telefone erbittert bis zum weit über der Taxe liegenden siegreichen Gebot von 570.000, dem internationalen Rekordpreis für Koenig (Lot 420, 100/150.000).

Auch die beiden charakteristischen Kissenbilder Farbraumkörper I und Farbraumkörper II von Gotthard Graubner aus dem Jahr 1997 mit den Maßen von ca. 204 x 204 x 20 cm weckten heftige Nachfrage und hartes Ringen. Beide Farbraumkörper wurden deutlich über die Taxen gehoben und erzielten mit ihrem Zuschlag internationalen Rekord (500/700.000).

Günter Uecker war mit zwei kapitalen Werken aus einer europäischen Privatsammlung vertreten. Die beiden je 200 x 200 x 15 cm messenden Nagelbilder mit Namen Spirale I und Spirale II aus dem Jahr 1997 sind unter Vorbehalt für 1,3 Millionen zugeschlagen worden. Hier finden erfolgversprechende Nachverhandlungen statt (Lots 467/468, je 700.000 bis 1.000.000). Ueckers 48-teilige Aquarellarbeit Patagonien sprang mit 211.000, die ein deutscher Sammler bewilligte, bei weitem über den Schätzpreis (Lot 469, 50/80.000).

Von Zdeněk Sýkora, dessen Bilder Lempertz schon seit Jahren mit großem Erfolg versteigert, wurden drei Leinwände offeriert. Sie alle wurden von tschechischen Sammlern nach deutlichen Steigerungen übernommen. Linie Nr. 3 (100 Lines) wurde gegen heftigen Widerstand bis auf 446.000 gehoben – bei einer Taxe von 100/150.000. Damit hat Lempertz den internationalen Rekordpreis für den Künstler erzielt (Lot 432). Während die mit derselben Taxe versehenen Linien Nr. 49 bis auf 260.000 gesteigert wurden (Lot 433), stieg Linie Nr. 85 von 60/70.000 auf 111.600 (Lot 434).

Fernando Botero war mit einem prominenten frühen Gemälde von 1965 vertreten, das nun für 248.000 den Besitzer wechselte. Runde Formen und massige Körper gelten als Markenzeichen des Kolumbianers Botero, der ab den 1950er Jahren seinen ausdrucksvollen Stil entwickelte. Menschen, Tiere, aber auch Gegenstände, transformiert der Künstler ins Voluminöse und kreierte dadurch seine Ästhetik, in denen die Proportionsregeln außer Kraft gesetzt sind (Lot 410, 240/260.000).

Für 124.000 übernahm deutscher Handel Lucio Fontanas Matrice di incisione aus der „Serie Rosa“. Mit Hammer und Meißel hat der Künstler eine Stahlplatte bearbeitet, indem er mehrmals auf den Rücken des Bildträgers einstößt, bis sich die Oberfläche öffnet und unterschiedlich große Löcher entstehen. Durch die Öffnung des Bildträgers wird ein skulpturales Werk geschaffen, das den Blick auf einen Raum hinter der Fläche freilegt (Lot 409, 100/150.000). Ein weiterer deutscher Sammler investierte 111.600 in Sigmar Polkes C-Mann, eine 99 x 74,5 cm messende Papierarbeit von 1963, die ist für seine Kunst der sechziger Jahre charakteristisch ist (Lot 447, 120.000). Für 124.000 ging eine in Wachskreide, Kugel-schreiber und Bleistift ausgeführte Papierarbeit Cy Twomblys in deutschen Handel (Lot 450, 100.000). 130.000 musste ein Schweizer Bieter für Victor Vasarélys typische Leinwand Volans von 1979 aufwenden (Lot 453, 100.000). Keith Haring erzielte mit drei eloxierten Aluminium-Arbeiten aus „Pyramid“ insgesamt 131.500 (Lots 454 – 456, 95/125.000).






  • 09.12.2016
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