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Frühjahrsauktion Hermann Historica

Alte Waffen
Höchste Ansprüche an Funktionalität und Ästhetik spiegeln sich in den Arbeiten der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rüstungs- und Waffenschmiede. So ist auch in der Gestaltung des zusammengesetzten, überaus dekorativen deutschen Turnierharnischs im Augsburger Stil aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts jedes einzelne Detail genauestens durchdacht, einer Funktion geschuldet und dazu noch kunstvoll verarbeitet. Geschnürlte Brechränder an Armeinsätzen und Halsausschnitt lenkten jedweden Angriff vom Körper ab, während größtmögliche Bewegungsfreiheit mit mehrfach geschoben gearbeiteten Schultern, Beinschienen und Handschuhen erreicht wurde. Mit seitlich verschraubtem, klappbarem Rüsthaken und besonders kräftiger, gegrateter Brustplatte war die Rüstung unzweifelhaft dem Zweck, einem Teilnehmer im Turnier bestmöglichen Schutz zu bieten, zugedacht. Ein eleganter Helm, einteilig geschlagen und mit Visieren verschlossen, komplettiert das schöne Stück, das für 25.000 Euro aufgerufen wird.

Eine rare, deutsche Rossstirn aus gleicher Zeit belegt, dass nicht nur den menschlichen Kämpfern Schutz und Zier zugedacht wurde. In einem Stück aus Eisen gearbeitet, teils gegratet, mit eigens angenieteten Ohrenverblendungen und aufwendig gebördelten, halbrunden Augenausschnitten schützte sie den Pferdeschädel vor Hiebangriffen. Gebote ab 18.000 Euro werden für den angebotenen Chamfron mit einer umlaufenden teilvergoldeten und geschwärzten, ornamentalen Zierätzung und reichem Besatz mit Messingnieten gefordert. Ebenfalls reich mit geätztem Schwarzlotdekor dekoriert, ein bedeutender Morion in seiner charakteristischen Form, für den eine überaus namhafte Provenienz, die berühmte Sammlung Conan Doyle, belegt ist. Der Helm mit Startpreis von 12.500 Euro ist über und über kunstvoll dekoriert mit Trophäen, Löwe und Drache auf dem Kamm und Fortuna zwischen zwei Putti und Trophäendekor auf der Kalotte. Der ästhetische Gesamteindruck des 1580 wohl im italienischen Pisa gefertigten Helms wird mit umlaufenden blütenförmigen Zierrosetten komplettiert.

Aus den ersten Dekaden des 17. Jahrhunderts ein deutscher Degen, zu dem sich Vergleichsstücke in den berühmten Militärmuseen von Stockholm und Paris finden. Besonders augenfällig das geschwärzte eiserne Bügelgefäß mit fein tauschiertem, silbernen Dekor von Blütenranken und Cherubim. Heute kaum noch beherrscht, fand die Tauschiertechnik, die Intarsienarbeit der Metallkünstler, nur bei hochwertigen Objekten Anwendung und lässt gerade dieses mit dem Edelmetall Silber auch am achtfach gerippten Knauf veredelte Stück zu einem sehr besonderen Sammlungsobjekt werden. Einem Käufer muss der exklusive Reiterdegen in bester Erhaltung mindestens 14.000 Euro wert sein. Sehr schön auch ein maximilianisches Schwert zu anderthalb Hand, das um 1520 in Süddeutschland gefertigt wurde. Sehr selten, früh und dazu in gutem, unberührtem Zustand kann die eindrucksvolle Blankwaffe mit spiralig gekehltem Knauf ab 15.000 Euro ersteigert werden.

Asien, Orient und Afrika
Gewohnt überzeugend in Qualität und Vielfalt ist auch wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem Osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Ein bedeutender, bronzener Lanzenschuh mit Gold- und Silbereinlagen aus China, aus der Zeit der Streitenden Reiche im vierten und dritten Jahrhundert vor Christus, eröffnet den Reigen der erhabenen, seltenen wie prunkvollen Lose in diesem Kapitel. Das reich dekorierte Stück mit stilisierten Vogelköpfen ist langjährig für eine Privatsammlung belegt und kann ab 27.000 Euro ersteigert werden. Aus Indien begeistert eine im 17. Jahrhundert detailreich beschnitzte Elfenbein-Zündkrautflasche mit reliefiertem Dekor. Naturalistisch dargestellt werden Vögel und Fische ebenso wie die Köpfe von Elefant, Tiger und Gazelle, deren Augen teils mit roten Lackeinlagen versehen sind. Eine erlesene wie kunstvolle Arbeit mit enormer Wirkung, die mit 12.500 aufgerufen wird. Nicht minder exklusiv ein Pesh-Kabz aus dem indischen Lucknow, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ebenso kostbar wie dekorativ gefertigt wurde. Die geschwungene Rückenklinge aus Stahl mit kurzer zweischneidiger Spitze wird von einem gebogenen vollsilbernen Griff getragen. Der Griff über und über in den Farben blau und grün mit grafischer Verzierung emailliert, eine aufwendige Arbeit, deren transluszierende Wirkung durch partiell vergoldeten Grund noch verstärkt wird. Ein ausgesprochen augenfälliges Stück, das künftig ab 10.000 Euro eine neue Sammlung bereichern kann. Sehr gefragt seit Jahren auch die reich mit Goldeinlagen versehenen Miquelet-Waffen aus dem Kaukasus. Die um 1830/40 gefertigte, vorliegende Pistole zeigt an Lauf, Schloss und Schaft ganzflächiges, florales Dekor und ist ab 9.000 Euro zu ersteigern.






  • 01.05.2018 - 11.05.2018
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  • Geschnitzte Elfenbein-Zündkrautflasche, Indien, Mogul, 17. Jhdt . SP: 12500 Euro
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  • Später illyrischer Helm, nordgriechisch, 5. bis 4. Jahrhundert vor Christus. SP:12000 Euro
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  • Goldgefäß in Form eines Cerviden, Quimbaya Kultur, Kolumbien, 9. - 15. Jhdt. SP: 14000 Euro
    Goldgefäß in Form eines Cerviden, Quimbaya Kultur, Kolumbien, 9. - 15. Jhdt. SP: 14000 Euro
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  • Seldschukisches Räucher­gefäß aus Bronze, 12. - 13. Jahrhundert. SP: 18000 Euro
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  • König Ludwig II. - persönliches Teleskop-Fernrohr in Lederetui. SP: 7500 Euro
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  • Paar Luxus-Steinschloss­pistolen der Fürsten von Lobkowitz, Prag um 1730. SP: 60000 Euro
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  • Turnierharnisch im Augsburger Stil, deutsch, 2. Hälfte 16. Jhdt. SP: 25000 Euro
    Turnierharnisch im Augsburger Stil, deutsch, 2. Hälfte 16. Jhdt. SP: 25000 Euro
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